Long time, no see. Ehe man sich versieht sind schon wieder 4 Monate seit meiner letzten Rundmail vergangen. November/Dezember war ein Hochmonat an Weihnachtsfeiern, Konzerten und sonstigen Events; man hat das Wochenende schon fast nicht mehr wahrgenommen sondern ist nur noch von einer Party zur nächsten gehüpft. Deswegen genießen wir im Moment die paar ruhigen Monate bevor die nächsten Konzerte/Banstands losgehen. Aber wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt (und aus Erfahrung der letzten paar Rundmails), kann man sein ruhiges Leben nicht genießen, da man dann schon wieder eingespannt wird: Konzert mit dem Richmond Symphonic Concert Band und ein Besuch von Anthonys Mum.
Wie immer findet ihr unten die ausführliche Zusammenfassung, sowie neu gelernte Redewendungen. Einen Vorteil haben meine Rundmails – hehe – ich kann mich immer erinnern was ich gemacht habe…. Ich brauche es nur nachzulesen (in meinem Alter wird man ja etwas tatterig und senil).
Vorweihnachtszeit und diverse Konzerte
Laut meinem aktuellen Ohrwurm (Sleigh Ride – ja ich summe es auch auf Arbeit – muhaha ;)) ist die Weihnachtszeit noch nicht vorbei. Im November gab es mehrere Remembrance Konzerte, die dann fließend im Dezember in Weihnachtskonzerte übergingen. Am Ende der Weihnachtszeit konnte ich keine Weihnachtslieder mehr sehen (wenn man diese schon seit Mitte November probt). Am Freitag den 12.Dezember war die Firmenweihnachtsfeier angesagt. Wir „Damen“ durften etwas früher von der Arbeit gehen uns hübsch zu machen (Männer haben es ja da wesentlich einfacher).
Dieses Jahr war die Weihnachtsfeier im Aviator in Farnborough. Ziemlich „posh“!!! Am Eingang führte eine Treppe nach oben. Es gab leckers (und interessantes Essen) und wie jedes Jahr wurden wieder Luftballone durch den Raum fliegen gelassen, sowie kleine Papierkügelchen hin und her geschossen. Was für ein Spaß – das ist die einzige Möglichkeit im Jahr den Chef abzuschießen 😀 Das würde ich ja nie wollen/machen… hehe… Danach gab es Musik und natürlich viel Traubensaft ^^ Am nächsten Tag durften wir auch schon wieder früh aufstehen da wir Weihnachtslieder in den Meadows spielen durften (man sollte sich keine Hobbies anlegen – seit gewarnt!), da wir – Rushmoor Concert Band. Also gab es erstmal Katerfrühstück (typisch englisch), und dann ging es mit Banduniform direkt weiter vom Hotel zu den Meadows. Danach ging es kurz nach Hause um sich für die nächste Band umzuziehen – Weihnachtskonzert (Farnborough Concert Band). Für dieses Konzert habe ich mir gedacht ich packe die etwas größere „Klarinette“ ein 🙂 Was soll denn schon schief gehen (außer das meine Intonation nicht stimmt und ich nur die Hälfte der Stücke spielen kann). Na ja, am Ende war es gar nicht so schlimm; aus Platzmängeln durfte ich direkt neben den Flöten sitzen (und nicht wie normal neben der Tuba). Wuhaha…. Aber die Zuhörer haben es überlebt 😀 Danach ging es gleich weiter zur internen Weihnachtsfeier… Ach ja – das war das letzte Konzert vom unseren Dirigten (Conductor Graveyard) mit der Band… wenigstens hat er ein halbes Jahr durchgehalten…
So wie es aussieht, werde ich dieses Jahr ein Déjà-vu erleben, da die Weihnachtsfeier an einem Freitagabend stattfindet und wir am nächsten Morgen wieder Carols in den Meadows spielen dürfen.
Weihnachten
Weihnachten ging es nach Hause – whoop. Der Plan war die Füße hochzulegen und nichts zu machen. Ich glaube ich habe dieses Ziel sehr erfolgreich gemeistert – hehe. Aber diese Auszeit war auch dringend nötig und es immer wieder toll sich von seinen Eltern verwöhnen zu lassen. An Weihnachten selber war mein Cousin bei uns und es war schön ihn nach einem Jahr wieder zu sehen (to catch up ;)). Ein paar Tage später habe ich dann auch noch meinen Cousin aus Berlin getroffen der mit seiner Freundin bei ihren Eltern zu Besuch war. Und ehe man sich versieht, hat man mehrere Freunde/Verwandte gesehen, seine Seele baumeln lassen und die 2 Wochen Urlaub waren dann auch schon rum… Aber wenigstens muss man sich in Deutschland keine Gedanken machen wenn es schneit, dass sein Flug ausfällt. Wobei ich Glück hatte. Der Flug nach mir wurde aufgrund von Nebel in Heathrow abgesagt…
Conductor Graveyard
Und gehe dahin in Frieden… So dies war nun Dirigent Nummer 4 der in diesem Falle unfreiwillig gegangen worden ist.
Anfang dieses Jahres, haben wir als Committee entschieden das unser Dirigent gehen darf. Eigentlich wollten wir ihm eine Chance geben (ich glaube 5 Monate sind lang genug), die er leider nicht genutzt hatte. Wir wussten von seiner Vergangenheit, aber Menschen können sich ändern. Na ja, nachdem er öfters versucht hatte einen Geldvorschub zu bekommen (und auch privat bei mir angefragt hatte und auch mit relativ raffinierten Methoden – auf der emotionalen Ebene)) und nicht seinen Pflichten nachgekommen ist (Programme erstellen, etc.) durfte er gehen.
So nun stehen wir wieder ohne Dirigent da -> Wer das Lied nicht singen kann der fängt von vorne an.
Zum Glück kennen wir genug Leute die uns aushelfen können.
Redewendungen
- Good thinking batman: Wenn jemand eine gute Idee hat kann man diesen Satz sagen.
- Letztens hatte ein Bekannter/Freund aus der Band in einem Text mich als Nieve bezeichnet. Also musste ich das erstmal googln (was habe ich bloß gemacht – na ja, ich sitze immer neben ihm in der Band und versuche ihn Abzulenken – muhaha). A ‘Nieve‘ is a petite Irish lassie with flowing brown hair and twinkling eyes. She is mischievous and can cast spells over the opposite sex so that they fall in love with her.
- Falls jemand untauglich ist (=useless), kann man folgende Redewendung verwenden: He is so useless he couldn’t organise a piss in a brewery.
- Eine andere Art Danke zu sagen ist folgendes Wort zu verwenden: tjamls. A mistyped form of “thanks” originating on the World of Warcraft Cenarius server. Similar to how own became pwn. Also used as a nonsensical reply in chat channels.
- Als the Black Country wird das Gebiet in West Midlands in England bezeichnet. Dies befindet sich nördlich und westlich von Birmingham. Dies war eine der stärksten industrialisierten Teile Großbritanniens in dem Kohleabbau, Kokereien, Gießereien und Stahlwerke ein hohes Maß an Luftverschmutzung verursachten.
- Fickle bedeuted das man oft sich verändert, vorallem in seiner Loyalität zu jemanden.
Schneechaos und Straßenverhältnisse [23.Januar – 30.Januar]
Eines schönen Freitag morgens wachen wir auf um uns für die Arbeit fertig zu machen… Na einer kurzen Inspektion der Wetterlage, haben wir gesehen, dass es 4cm geschneit hat… ui wie aufregend!! (Do you wanna build a snowman?). Dies hat natürlich keine Auswirkung auf den gemeinen Engländer – natürlich nicht – das ist Schnee – heimtückisch – gefährlich – unberechenbar – und fast nicht existent auf der Straße. Was kann da schon schief gehen – muhaha… Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon Winterreifen (ansonsten wäre ich mit meinen Sommerreifen schön gerutscht – das ist beim ersten Mal passiert – ich wollte schon immer Mal driften – aber dafür ist mein Auto noch etwas zu neu! Da in Südengland nur Straßen geräumt/gestreut werden auf deren Route ein Bus fährt oder eine Schule ist, sowie Hauptstraßen, habe ich mir gedacht das ich nicht meinen Schleichweg fahre. Na ja, anstatt von 12 Minuten zur Arbeit habe ich dann 55 Minuten zur Arbeit gebraucht… yippie… Das Radio sollte man an solchen Tagen nicht einschalten, da die Unfallmeldungen rasant ansteigen. Leider hat das Wetter aber auch ein paar Nachteile bezüglich der Straßenverhältnisse. Jede Straße hat größere Schlaglöcher. Wenn man nicht aufpasst zerstört man damit noch sein Auto… Manchmal sind das auch richtige Löcher… Na ja, wir sind ja in England… da sind manche Standards ja nicht so wie im Heimatlande…
Miscellaneous
Wie ihr wohl wisst bin ich ein sehr talentierter Mensch – muhaha… Ich hatte schon einige Zeitlang einen Boxsack daheim und dachte mir, ich könnte diesen Ja mit nach England bringen und dann in der Garage aufhängen. Soweit so gut… Da ich eine Zeitlang dies einfach verdrängt habe, habe ich den Boxsack aufgeräumt und natürlich die Handschuhe. Eines schönen Sonntags habe ich mich dann aufgerafft und diesen mit allen möglichen Zeug gefüllt und mit etwas Kraftaufwand haben wir es geschafft diesen dann aufzuhängen (es ist doch etwas schwerer geworden als erwartet). Na ja, dann wollte ich es auch gleich mal ausprobieren. Zurück in der Wohnung wurden die Boxhandschuhe gesucht. Alles wurde umgedreht, sogar unter dem Teppich wurde geguckt. Nichts! Das kann doch nicht sein. Bis mir wieder eingefallen ist, ich habe die Boxhandschuhe ja aufgeräumt… Und der einzige logische Platz war im Boxsack. Genau! Nun gab es zwei Möglichkeiten – entweder man rette sie oder kaufe neue. Sonntag 15:30 Uhr! Mhh, Argos hat noch offen – also schnell! Und dann hatte ich die Chance ihn mal auszuprobieren…
Auf Arbeit habe ich auch ein sehr interessantes Talent, deswegen werden mir normalerweise keine Kameras gegeben da ich diese Zerstöre. Soweit ich mich zurückerinnern kann hat dies schon in Deutschland angefangen wo ich Schrauben in mehrerer Kameras dedreht hatte. Dies hatte hier nie aufgehört (mehrere Konnektoren, ein Board, eine Kamera, eine geschmolzene Objektivabdeckung, etc.). Tja dabei sollte es nicht bleiben, ich habe es doch tatsächlich geschafft Windows zu zerstören nachdem ich in der Registry rumgepfuscht habe (indirekt natürlich!) Tja, mir ist dann sogar der Explorer verloren gegangen… Da durfte ich dann erstmal wieder das System aufsetzten.
Ach ja, da wir auf Arbeit keinen getrennten Wareneingang haben darf jeder mal ein Paket annehmen. Dabei sind bei mir schon ein paar interessante Namensgebungen herausgekommen: Rittato, Rikkako, Rafaela, Raffaello, Ricardo, Ricxardo, Riccatto,…
Ant’s Mum [26.02 – 02.03]
Vor kurzem war Anthonys Mutter über ein Wochenende zu besuch. Donnerstagabend kam sie an und blieb bis Montagfrüh. Da wir am Freitag gearbeitet haben, hat sie sich an dem Tag selbst unterhalten. Am Samstag waren wir zusammen in Wisley Gardens. Das ist ein botanischer Garten in Richtung London. Um diese Jahreszeit blüht noch nicht sehr viel, jedoch gab es dort eine Schmetterlingsausstellung im Glashaus. Dies war sehr beeindruckend. Handtellergroße Schmetterlinge sind um uns herumgeflogen. Manche haben sich sogar bei den Besuchern auf die Hand gesetzt. Jedoch musste man aufpassen wo man hintritt, damit man nicht noch einen umbringt. Ich wusste gar nicht das es sogar giftige Schmetterlinge gibt – wieder etwas gelernt (diese waren nicht im Glashaus!).
Am nächsten Tag haben wir es etwas ruhiger angehen lassen. Gegen Mittag sind wir um den Frensham Little Pond gelaufen und danach waren wir noch bei Waverly Abbey. Abends hatte Anthony noch ein Trad-Jazz Konzert, bei dem seine Mutter zugesehen hat. Ich habe die Zeit genutzt um zu packen, da ich die nächsten 3 Tage in Mannheim verbrachte (Schulung).
So das war auch schon wieder das neueste. Ach ja, seit dem ich aus DE zurück bin habe ich eine Erkältung, die sich etwas hinzieht (alle Jahre wieder)…
Liebe Grüße aus dem frühlingshaften, grau-nassen England.