Hallo Chaps and Chappettes,
Da meine letzte Rundmail schon wieder 69 Tage (oder 2 Monate und 8 Tage) her ist, dachte ich mir, ich verwende meinen ersten freien Sonntag seit exakt dieser Zeit um die letzten 10 Wochen schriftlich fest zu halten. Man hat ja sonst auch nichts zu tuen… ein ganzer freier Tag und ich weiß schon nichts mehr mit mir anzufangen. Entweder ich beschwere mich, dass zu viel los ist, oder ich langweile mich zu Tode (oder eher knapp davor).
In den letzten paar Wochen war mal wieder einiges los. Es stand ein Umzug an in dessen Zeit ich 3 Wochen Strohwitwe war, ein Besuch in Wimbledon und viele Konzerte (mit unterschiedlichen Bands).
Der Umzug – numero 2 [Samstag 21.Juni/Sonntag 22.Juni 2014]
Wie es die Planung wollte ist der Umzug genau in die Zeit gefallen wo Anthony in Wimbledon gearbeitet hat und 3 Wochen Spaß bei den Tennis Championships hatte. Wahrscheinlich hatte er das heimtückisch geplant – da bin ich mir sicher – ein Jahr im Voraus – und mich mit dem ganzen Packen allein zu gelassen.
Die Schlüssel für die neue Wohnung haben wir Freitag den 13.Juni bekommen –> dies muss ein Glückstag sein. In der Mittagspause ging zum „Check-in“. Dabei wird durch jedes Zimmer gegangen und alle kleinen Merkmale aufgenommen wie Löcher in den Wänden, Nägel, Kondition von Türen, Fenstern, etc. Ein wirklich deprimierender Job – noch nicht mal eingezogen und man kennt schon all die Macken in der Wohnung. Jetzt weiß ich auch warum ich das immer Anthony machen ließ.
Abends haben wir uns dazu entschieden dort Abend zu essen (ohne Möbel sofar), um uns ein Bild von der Wohnung zu machen. Wir haben natürlich auch an alles gedacht: chinesisch wurde geordert, Gläser und Getränke mitgenommen, Stühle zum Sitzen, und Küchenrolle. Das Essen kam dann auch und wir wollten gerade anfangen zu essen als uns bewusst wurde das wir das Besteck vergessen hatten. Upps… nicht dass das Essen warm und flüssig war. Oh dear – was man nicht im Kopf hat…. hat man in den Beinen?! Zum Glück hatten wir in schweizer Taschenmesser dabei 🙂
Nach der Plannungphase, wurden mehrere Kleinigkeiten am Wochenende verschoben. Wir hatten dann schon eine voll-funktionsfähige Hifi-Anlage am Laufen. Das einzige was wir noch nicht umgezogen hatten waren all unsere Möbel. Das hieß, dass ich eine Woche in einem halb-leeren/halb-vollem Haus saß und all die Kleinigkeiten einpacken durfte. Diese wurden dann am 21.Juni rüber transportiert. Hierfür nehme man einen Kleintransporter, packe 3 Freunde ein und beobachte diese beim Möbelschleppen… brillanter Plan oder?! Leider wollten die mich nicht auf dem Sofa wie Kleopatra hoffieren.Verstehe bis heute nicht warum.
Dies war die erste Nacht in unserem neuen Heim 🙂 Alle Kartone wurden in ein Zimmer geworfen um sie zum späteren Zeitraum auszupacken. Abends waren wir noch mit unseren Helfern essen. Nach dem Sommer werden wir dann noch eine House-Warming-Party veranstalten…
Da wir das Hausvor der Rückgabe professional reinigen mussten und wir nicht eingesehen haben 260 Pound dafür zu bezahlen, mussten wir selber herhalten. Den Ofen habe ich schon eine Woche zuvor geschrubbt (was für eine Sauarbeit, das ist kein Spaß mehr – eher Skalventreiberei!). Also hieß es am Sonntag das Haus putzten (zum Glück haben die uns eine Liste geschickt was gemacht werden muss): Kühlschrank putzen, Garten, Fenster putzen, Herd putzen, Bäder putzen und schrubben, Leisten/Lichter abstauben, wischen, Küche putzen, etc. Insgesamt haben wir 9 Stunden das Haus geputzt. Und natürlich haben wir etwas vergessen – wie sollte das auch anders sein. Das kam dann bei der Schlüsselabgabe heraus. Zum Glück war die Frau so nett und hat mich noch Kleinigkeiten on-the-flow reinigen lassen. Zu unserem Großen Glück haben wir am Ende die komplette Kaution zurückbekommen (normalerweise werden die Reinigungskosten abgezogen die für den Rest der Reinigung notwendig sind). Deswegen nehmen wir an, dass er das Haus verkaufen will und es ihm eigentlich egal war.
Am Sonntagnachmittag [22.Juni] hatte Anthony noch ein Konzert gespielt. Nicht das ich ihn fast einer Woche nicht gesehen hatte, war meine Freude darüber relativ groß. Während er musiziert hat, war ich noch kurz einkaufen und ich habe dann angefangen alles auszupacken. Ja ihr habt richtig verstanden, bis er zurück kam hatte ich schon fast alles ausgepackt und eingeräumt. Bis zum Abend war alles ausgepackt!
Am Abend ist Anthony wieder zurück nach Wimbledon gefahren. Das war dann meine erste Nacht allein in der Wohnung. Verdammt habe ich mich gegruselt! Man kann nämlich unseren Nachbarn über uns durch die Wohnung laufen hören. Leider habe ich gedacht, dass es in meiner Wohnung ist. Also, ich, etwas paranoid, durch alle Zimmer gelaufen und geguckt ob jemand da ist; sogar unterm Bett nachgeschaut. Nichts…. Irgendwann ist mir dann auch ein Licht aufgegangen, aber in der Nacht habe ich relativ schlecht geschlafen. Die wurde mit der Anzahl der Nächte besser. Und seit dem Anthony zurück ist schlafen wir auch bei offenen Fenster (die Wohnung ist im Untergeschoss). Und in einer Bandprobe hat mir eine erzählt, dass in einer Nebenstraße um die Ecke häufiger eingebrochen wird, da dort all die großen Häuser stehen! Danke!
Im Nachhinein muss ich sagen das der Umzug doch nicht so schlecht war 🙂 Wir haben uns definitiv verbessert was die Wohnung angeht (super Bad, gute Küche, nette Nachbarn, ruhige Lage, gutes Parken, etc.). Hier ein paar Bilder von der Wohnung:
In dem Haus gibt es insgesamt acht Parteien. Es ist fast so wie in einem Altersheim. Wir heben den Altersdurchschnitt 🙂 Unsere Nachbarin ist wirklich lieb und nett (und ich hätte nie erraten das sie schon 94 Jahre alt ist – so fit ist sie noch). Der Gemeinschaftsgarten sieht so ähnlich aus wie bei einem französischen Chateau 🙂 Mittlerweile fühle ich mich richtig wohl – und jetzt sind wir auch wieder „Posh“ – hehe… Aber wir benehmen uns nicht so – muhaha…
Seit gestern haben wir auch unseren neuen Tisch erhalten – whoop.. Ein Traum – ein Wahnsinn – wer reinigt den – black&white:

Es ist definitiv wieder eine Freude an einem Tisch zu essen. So zivilisiert – es war ja immer so schwierig das Essen aus dem Teppich zu kratzen :).
Auch Anthony hat nun Möbel in seinem Zimmer. Ratet mal was ihr in seinem Schrank findet: Kabel!
Wimbledon [28.Juni 2014]
Für dieses Jahr hatte ich Karten für Wimbledon bekommen. Das ist das schöne, wenn Anthony dort arbeitet. Die Karten waren für das Centre-Court. Zum Glück – denn an dem Tag hatte es, wie sollte es auch anders sein, typisch British, geregnet. Da ich zwei Karten hatte, habe ich noch eine Freundin mitgenommen. Während auf den Außenplätzen keine Spiele stattfanden, haben wir folgende Matches gesehen:
- Gentlemen’s singles – Third round: Rafael Nadal vs. Mikhail Kukushkin
- Ladies’ singles – Third round: Maria Sharapova vs. Alison Riske
- Gentlemen’s singles – Third round: Roder Federer vs. Santiago Giraldo
Da ich eigentlich Tennis nicht verfolge, muss ich zugeben dass es richtig toll war. Eigentlich bin ich ja nur hingegangen um zu wissen wie Wimbledon ist 🙂 Die Atmosphäre dort ist super! Mir war gar nicht bewusst dass so ein Match soooo lange dauern kann… Wenigstens hatte ich Strawberries with Cream. Die Matches von den Männern definitiv mehr beeindruckend. Bei den Frauen bin ich mir noch nicht so sicher. Die beiden waren ziemlich „laut“. Als wir dann mal eine Pause vom Sitzen brauchten, haben wir Anthony in seinem Basement besucht und er hat uns herumgeführt. Sein Kollege war nicht sehr begeistert als ich anfing (hypothetisch natürlich!), darüber zu philosophieren wenn ich die Kabel aus den Servern ziehen würde. Auf Arbeit habe ich die Reputation, dass man mir keine Hardware in die Hand geben soll, da man dann gegebenenfalls ohne Capacitor auf der Platine endet. Insgesamt war es ein tolles Erlebnis:
Als ich versucht habe eine Reihe von Fotos mit meiner Kamera aufzunehmen (Spiegelreflex) im Sportsmode, hat mich eine Frau böse angeschaut – da ich zu laut war. Upps…
Band
In den letzten paar Wochen habe ich circa 6 Konzerte für 3 verschiedene Bands gespielt.
Einen Tag habe ich in London verbracht mit der Heroes Band. Dort haben wir auf dem Victoria Garden Bandstand zwei Konzerte gespielt. Ich muss zugeben, ich habe die Musik noch nie gesehen. Für mich ist es zu weit um zu den Bandproben an einem Montagabend reinzufahren. Der Bandstand ist direkt gegenüber von Waterloo Station im Victoria Park. In der Früh um 8Uhr wurde ich abgeholt und abends um 23:00Uhr war ich wieder daheim.
Mit unserer Band stand das große Konzert in Eastbourne an. Da wir seit März keinen festen Dirigenten hatten und die Moral der Band etwas darunter litt, mussten wir im Committe das Programm festlegen. Nachdem wir einen Abend zusammen gesessen haben und mögliche Stücke zusammen gesucht haben, wurde am Wochenende drauf die Pads sortiert: 45 Pads mit mehr als 30 Stücke von Musik. Der Spaß hat uns am Ende 9 Stunden Arbeit gebracht:

Aber wie wäre es auch anders zu erwarten, dass wir die ganze Band damit glücklich machen. An einem Abend hat im wahrsten Sinne des Wortes jeder jeden angeschnauzt (was dann damit geendet hat, dass sich jeder am Ende entschuldigt hat). Nach ein paar Änderungen haben wir dann die Band durch das Programm gejagt (nicht das es einfach gewesen wäre – selbst unsere Solo-Klarinette hat gestöhnt und gemault – und das soll was heißen). Am Ende lief aber alles gut.
Ach ja, ich wollte mal wieder ein neues Instrument ausprobieren. Ein Sousaphone:
Ich glaube ich bleibe bei meiner Klarinette oder eher bei Holzblasinstrumenten.
Ach ja, seit Eastbourne haben wir auch einen neuen Dirigenten. Whoop. Letzte Woche haben wir mehr symphonische Stücke gespielt. Verdammt sind die schwarz an Stellen 🙂
Ach ja, was gab es sonst noch so in den letzten paar Wochen.
Anthony’s Eltern haben uns zweimal besucht. Einmal in der alten Wohnung [31.Mai – 3.Juni] und dann noch über ein Wochenende im Juli [10.July – 14.July]. Unter der Woche mussten wir arbeiten, aber am Wochenende haben wir verschiedene Dinge unternommen. Zudem waren wir mal wieder im Klettergarten und waren auf Schmetterling jagt.
Ansonsten, hatte letztens ein Kollege von mir Geburtstag. Da unsere Firma ziemlich auf „KFC“ steht wurde der entsprechende Schokokuchen mitgebracht:

Ich genieße im Moment die beiden „freien“ Wochenenden. Endlich haben wir etwas Luft liegen gebliebenes zu erledigen und Geld auszugeben 🙂
Noch zwei Wochen arbeiten und dann geht es für 3 Wochen in den Urlaub. Home sweet home 🙂
In diesem Sinne! Schönes Wochenende!