Hi Folks,
da mich einige schon gefragt haben, wie es mir auf der Insel geht und ob ich zurechtkomme, gibt es nun ein kleines Update. Ich habe mich entschieden eine Rundmail zu schicken, da ich ansonsten diese Zeilen mehrfach (> 1!!!) schreiben darf ;-). Vielleicht steckt dahinter auch etwas Eigennutz, da für mich dadurch der Schreibaufwand minimiert wird 😉
Mittlerweile halte ich es schon 4 Tage auf der Insel aus (eine sehr lange Zeit!! ;-)). Aber am besten fange ich von vorne an, sprich bei der Anreise. Dienstag vor einer Woche ging die Reise los. Meine Eltern haben mich begleitet, damit ich die Strecke nicht alleine fahren muss. Wir haben die Anreise auf 3/4 Tage aufgeteilt: Von Geltendorf nach Mainz, von Mainz nach Saint-Pierre-Brouck/Dunkerque, und von Dunkerque nach Farnham (über Dover 😉 ). Statistisch betrachtet teilt sich die Anreise auf 2/3 Rechtsverkehr und 1/3 Linksverkehr auf ;-). Wir sind während der Fahrt auf den Straßen gut durchgekommen. An manchen Stellen gab es jedoch etwas mehr Verkehrsaufkommen, wie in Stuttgart (Stau), Brüssel und vor Guildford auf der M25 (Stau 10 Meilen). Auf der Fahrt hatten wir durchgehend gutes Wetter. Da meine Klimaanlage im Auto defekt ist, war es also durchgehend erfrischend warm 😉
In Mainz haben wir bei Bekannten übernachtet und gleich dort noch einen weiteren Tag verbracht.
In Frankreich haben wir ein kleines Château etwas außerhalb vom Hafen gefunden, wo wir übernachtet haben. Das Hotel/Château war wirklich liebevoll eingerichtet 😉 Ich hatte die Möglichkeit in einem Himmelbett zu übernachten (wie es sich auch für eine Prinzessin gehört 😉 ). Vor meiner Anreise in Frankreich hatte ich schon die Befürchtung, dass die Franzosen wirklich so eigensinnig sind, wie viele sagen (z.B. dass sie einen nicht verstehen wollen, wenn man kein perfektes Französisch kann). Dies mag vielleicht auch an vielen Orten der Fall sein. Jedoch wurde ich in dem Fall positiv überrascht: Im Château wurden wir nett empfangen und das Abendessen war auch ganz nett. Wir waren in dem einzigen kleinen Bistro/Cafe in Saint-Pierre-Brouck, da wir nach 7 Stunden Fahrt nicht mehr rausfahren wollten. Eigentlich gehen in dieses Lokal nur Einheimische 😉 Auch hier wurden wir sehr nett empfangen. Man sagt den Franzosen eigentlich gutes Essen und gute Kochkunst nach, aber in diesem Fall war es nicht sehr prickelnd. Dafür wurden wir am Ende im Bistro mit Bussi links und rechts verabschiedet. Das Frühstück im Château war dafür wieder sehr liebevoll angerichtet und lecker ;-). Auch als wir am Freitag nach dem Weg fragen mussten, waren die Franzosen sehr zuvorkommend. Vielleicht war dies ja auch nur ein Einzelfall, wer weiß?!

Am Freitag haben wir dann mit dem Auto nach England übergesetzt. Auch in diesem Fall hatte ich einige Erwartungen und Bedenken bei der Überfahrt. Mir wurde erzählt, dass der Ärmelkanal immer sehr bewegt sei und es kein Spaß sei, mit dem Schiff überzusetzten… Aber auch in diesem Fall hatten wir Glück. Es war sonnig und das Meer war ruhig 😉 Sehr schön! 😉 Meine einzigen Bedenken waren, dass wir untergehen. Die Fähre ist riesig und dort haben Massen an LKWs und Autos Platz gefunden. Da muss das Schiff ja irgendwann sinken. Suspekt!! Aber wir hatten Glück 😉 Auf der anderen Seite des Kanals durfte mein Papa zuerst das Linksfahren übernehmen 😉 Wie schon gesagt hatten wir die ganze Zeit schönes Wetter (auch in England (!!!) bei 30°C und Sonnenschein ;-)).
Meine Eltern hatten die Möglichkeit bei mir im Haus zu übernachten, was das Leben schon etwas vereinfacht hat 😉 Wir haben uns über das Wochenende einige Städte angeschaut (Farnham, Godalming und Guildford) und zudem ein paar organisatorische Dinge erledigt wie Handy besorgen, Einkaufen, Tanken, eine Schreibtischlampe besorgen, etc. Meine Eindrücke über die die ersten 3 Tage werde ich hier mal kurz zusammenfassen 😉
Kreisverkehr oder auch Roundabout genannt:
Eine sehr witzige und eigensinnige Erfindung 😉 An sich findet man einen Roundabout an jeder zweiten Straßenkreuzung 😉 Vielleicht möchte man sich einfach den Strom für Ampeln sparen 😉 Wer weiß. Wenn man in einen Roundabout fährt sollte man einige Regeln beachten. Die meisten Roundabouts sind zweispurig. Die linke Spur führt meistens gleich wieder bei der ersten Ausfahrt raus; die rechte/zweite Spur gibt einem die Möglichkeit durch den Kreisverkehr zu fahren 😉 Wenn man diese Regel nicht beachtet, passiert es schnell, dass man an der falschen Ausfahrt rausfährt. Ich habe irgendwann bei der Anreise aufgehört zu zählen, wie oft wir aus diesem Grund wieder wenden mussten 😉 Einen Vorteil hat es jedoch: Man lernt die Gegend kennen und spart definitiv Benzin ^^. Wenden tut man dann meist am nächsten Roundabout, der ja aus Erfahrung nicht weit entfernt ist 😉
Linksverkehr:
I’m used to it!! 😉 Yippieh 😉 Es ist eigentlich kein Unterschied da, ob man links oder rechts fährt 😉 Nach der Anreise bin ich auf der Insel Auto gefahren und das funktioniert eigentlich ganz gut. Das einzige Problem ist noch, wenn man als Fußgänger unterwegs ist; Hier schaut man instinktiv erst nach links und dann nach rechts. Manchmal ist dies nicht von Vorteil ^^ Als Fußgänger vergisst man häufig wieder auf welcher Straßenseite man ist 😉 Was man beim Thema Roundabouts hierzu beachten sollte ist, das man die Seite mit der Ampel verwendet 😉 Ansonsten läuft man Gefahr überfahren zu werden 😉 Die Dimension eines Roundabouts ist in den meisten Fällen größer als in Deutschland.
Wetter:
Jeder kennt das Vorurteil, dass das Wetter in England kalt, trüb und verregnet ist. Dies mag vielleicht auf den Winter zutreffen, aber im Moment gibt es auch hier einen Sommer! 😉 Sonnenschein, teilweise bis zu 30°C. Hinzu kommt etwas höhere Luftfeuchtigkeit. Deswegen ist es nicht ratsam sich sportlich zu bewegen 😉 Danach braucht man fast nicht mehr duschen ^^ Ach ja… bei unserer Stadtbesichtigung in Farnham, habe ich mir einen leichten Sonnenbrand zugezogen 😉 Fast so wie in Italien 😉 It’s lovely!
Essen:
Auch beim Essen war ich etwas voreingenommen, das die Engländer nicht kochen können und das es kein gescheites Brot gibt ;-). Verhungern werde ich definitiv nicht!! Der Supermarkt ist super ausgestattet; Zwar ist alles etwas teuer als in Deutschland, aber die Qualität ist bis jetzt bei allen Produkten die ich eingekauft habe gut. Der Supermarkt ist genauso groß wie in Italien 😉 Eine Sache werde ich mir merken. Ich werde nicht mehr versuchen sonntags einkaufen zu gehen 😉 An dem Tag hat jeder Zeit und auch ausgerechnet dieselbe Idee gehabt! Dabei muss man dann aufpassen nicht im Supermarkt mit den Einkaufswagen zu kollidieren. Auch das Essen in den Pubs war lecker 😉 Das zum Thema englische Esskultur!! 😉 Ich bin positiv überrascht.
Farnham:
ist eine sehr schöne, alte englische Stadt (mir gefällt diese alte Bauweise!). Kurz: a lovely town 😉 Es gibt eine schöne Burg, eine schöne Altstadt, einige Geschäfte… An sich ist das Stadtzentrum von mir aus gut zu Fuß zu erreichen (wenn man schnell ist in etwa 30 Minuten). Zusammen mit einer Stadttour wird das aber sehr anstrengend. Wir sind an dem Tag über 5 Stunden gelaufen (wir mussten ja auch noch zurück). Aber das Wetter war mal wieder sehr schön und warm ;-). Auch Godalming hat einen netten Stadtkern. Guildford hat mir jetzt nicht so sehr gefallen; vielleicht mag es auch daran liegen, dass die Stadt etwas größer ist…

Musik in the Park:
Jedes Jahr im Sommer gibt es in den Parks der Städte ein sogenanntes „Music in the park/meadow“. Dies findet immer Sonntags statt 😉 An sich bedeutet es, man trifft sich im Park, hört einem Band/Orchester zu und ist so schlau und nimmt sich einen Picknickkorb und Klappstühle oder eine Decke mit 😉 Am Sonntag waren wir in Godalming um uns die Farnborough Concert Band of the Royal Britisch Legion anzuhören. Beeindruckend 😉 Sehr hohes Niveau!!
- Farnborough Concert Band of the Royal British Legion
So, dass waren die Eindrücke vom Wochenende – kurz zusammen gefasst ;-).
Gesten sind meine Eltern zurückgeflogen (das war am Anfang schon etwas traurig und mich überkam etwas Heimweh). Hatte mich an dem Tag spontan dazu entschieden in die Orchester-Probe zu gehen (sieh oben genannte Concert Band). Das Farnborough Concert Band ist eine Militärband, in der ich jetzt für das kommende Jahr mitspielen werde ;-). Jedoch haben sich der Abend und die Fahrt dorthin als Abendteuer herausgestellt. Der Dirigent hat mir die Adresse geschickt und ich habe diese in mein Navi eingegeben. Leider war diese Adresse laut Navi nicht an dem Ort, wo sie eigentlich seien sollte!! Sondern etwas weiter entfernt!! Dann gab es auf der Straße auch noch eine Straßensperre, wegen Straßenarbeiten. Also habe ich mir gedacht, so schlau wie ich bin, ich fahre über eine Seitengasse weiter. Na ja.. die Seitengassen waren entsprechend eng, sodass nur ein Auto durch gepasst hat und ich am Ende dann in einer Sackgasse stand. Also musste ich den Weg wieder in derselben Richtung herausfahren (sprich Rückwärts). Am Ende habe ich mein Auto irgendwo abgestellt und bin noch den halben Kilometer bis zum Probenraum zurück gelaufen! Auf der Heimfahrt habe ich es dann nochmal geschafft, mich 2x zu verfahren. Und das auch ausgerechnet vor dem Straßenzug wo ich wohne ^^ Upps.. Das sollte ich noch üben 😉 In dem Fall sollte man dem Navi nicht 100% vertrauen… Ich lerne dazu 😉
So das ist der aktuelle Stand 😉 Nun habe ich noch 1 ½ Wochen „Urlaub“. Für morgen habe ich geplant nach Portsmouth zu fahren und London möchte auch noch besichtigt werden ;-). Im September geht es dann mit der Arbeit los (wo habe ich meine Hello-Kitty-Tastatur verstaut, die darf ich nicht vergessen 😉 ).
Ich wünsche euch eine gute Zeit und hoffe es geht euch gut! Ich werde euch über den aktuellen Stand auf dem Laufenden halten. Hoffe diese Art von Rundmail ist okay für euch? Ansonsten gebt mir kurz Bescheid;-)
Lieben Gruß von der bewölkten, trotzdem sonnigen Insel 😉